Was lange währt, wird endlich gut.
Offizielle Übergabe der Wechselladerhalle und des Wechselladerfahrzeuges an die Neureuter FeuerwehrNachdem die Wechselladerhalle auf dem Gelände des Neureuter Bauhofs bereits seit rund eineinhalb Jahren fertiggestellt ist und auch das Wechselladerfahrzeug vor nahezu einem Jahr durch die Abteilung Neureut in Empfang genommen wurde, konnte nun am Samstag, den 5. Juli die offizielle Übergabe erfolgen.
Ortsvorsteher Jürgen Stober begrüßte aus diesem Anlass Herrn Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, zahlreiche Neureuter Stadt- und Ortschaftsräte, Mitarbeiter der Neureuter Ortsverwaltung, die Vertreter der Feuerwehren sowie die Neureuter Feuerwehrkameradinnen- und Kameraden nebst der Jugendfeuerwehr.
Er informierte die Anwesenden über den Ablauf der Bautätigkeiten. Auf dem Gelände des Neureuter Bauhofes entstand eine Wechselladerhalle, welche nun insgesamt vier Stellplätze umfasst.
Das Bauvorhaben wurde von Herrn Kimmel von der Ortsverwaltung Neureut koordiniert. Seitens der Neureuter Feuerwehr fungierte Kamerad Reinhard Kretzler als Polier, insbesondere für die zahlreichen Arbeitseinsätze der Neureuter Feuerwehrangehörigen.
Das Wechselladerfahrzeug dient dem Transport von austauschbaren Abrollbehältern, in denen unterschiedlichste feuerwehrtechnische Einsatzmittel transportiert werden können. Bislang waren diese Fahrzeuge nur bei der Berufsfeuerwehr vorhanden. Mit der Übergabe des dreiachsigen MAN TGS 26.320 erhält erstmals auch eine Freiwillige Feuerwehr in Karlsruhe ein solches Fahrzeug. Neben dem aus Landesmitteln beschafften „Abrollbehälter Wasserförderung“, werden die Abrollbehälter „Aufenthalt“ und „Jugendfeuerwehr-Karlsruhe“ in der Neureuter Wechselladerhalle stationiert. Das Wechselladersystem, welches die Fa. Meiller aus Karlsruhe auf das Fahrgestell aufbaute, ist mit allen vorhandenen Abrollbehältern kompatibel, sodass auch die bei der Berufsfeuerwehr vorgehaltenen Abrollbehälter mit diesem Fahrzeug transportiert werden können. Die feuerwehrtechnischen Komponenten baute die Firma Metz aus Karlsruhe auf. Das Fahrzeug wurde zum Gesamtpreis von 190.000 Euro beschafft, 57.000 Euro hiervon bezuschusste das Land Baden-Württemberg.
Dr. Frank Mentrup fand bei der offiziellen Schlüsselübergabe lobende Worte für die leistungsstarke Feuerwehrabteilung in Neureut. Die Mitgliederstärkste Abteilung innerhalb der Feuerwehr Karlsruhe erhält das Wechselladerfahrzeug und den Abrollbehälter Wasserförderung zur Wahrnehmung der Sonderaufgabe „Wasserförderung“, welche sie zusätzlich übernommen hat. Mit dem“ High-Tech-System“ lässt sich ein Vielfaches der Wassermenge transportieren und auch die insgesamt 1.800 Meter Schlauchmaterial können sehr viel schneller verlegt werden, als dies herkömmlich der Fall war. Erfolgreich eingesetzt wurde das Wasserfördersystem, dass auch ausdrücklich zur Hilfeleistung im Umland gedacht ist, bei verschiedenen Bränden im Landkreis Karlsruhe, im Landkreis Germersheim und beim Hochwasser 2013 in Magdeburg.
Symbolisch nahm Abteilungskommandant Harald Nagel den Fahrzeugschlüssel aus den Händen des Oberbürgermeisters entgegen.
Harald Nagel dankte seinen Feuerwehrangehörigen, allen voran Polier Reinhard Kretzler, die vor zwei Jahren neben dem eigentlichem Feuerwehrdienst bei dem Bau der Wechselladerhalle rund 1.400 Stunden Eigenleistung erbracht haben. Ein Gegenwert, der sich mit über 20.000 Euro beziffern lässt. Ebenfalls bedankte er sich bei der Neureuter Ortsverwaltung und dem Ortschaftsrat mit Ortsvorsteher Jürgen Stober und Peter Kimmel an der Spitze, bei der Branddirektion, sowie der Stadtverwaltung und dem Karlsruher Stadtrat.
Harald Nagel betonte, dass mit dem Bau der Wechselladerhalle und der Stationierung des Wechselladerfahrzeuges ein neues Kapitel in der Geschichte der Abteilung Neureut geschrieben wurde. Mit den rund 90 Feuerwehrangehörigen stelle man die größte Einsatzabteilung innerhalb der freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe. Man sei in der Lage, zu jeder Tages- und Nachtzeit an 365 Tagen im Jahr einen kompletten Löschzug zum Einsatz zu bringen und darüber hinaus noch weitere Sonderfahrzeuge zu besetzen. Somit habe sich die Neureuter Feuerwehr in den vergangenen Jahrzehnten als leistungsstarke Einheit bewährt.
Aus den genannten Gründen ist es für den Abteilungskommandanten nicht nachvollziehbar, warum das dritte Neureuter Löschfahrzeug nach derzeitiger Beschlusslage im Jahre 2016 nicht ersetzt werden soll.
Einige Hinweise zur geplanten Änderung der Alarm- und Ausrückeordnung der Feuerwehr Karlsruhe, durch die der Abteilungskommandant einen Motivationsverlust bei den ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen in Neureut befürchtet, richtete er abschließend an den Oberbürgermeister, da dieser der neuen Regelung noch formal zustimmen muss.
Zu einem anschließenden Imbiss wurde ins Neureuter Feuerwehrhaus eingeladen.