24 Stunden Dienst
„Alarmeinsatz - Es fährt der 21/42, 21/46 …“Dies ertönte am vergangenen Samstag, 14.10, des Öfteren für die Jugendfeuerwehr! Nach der endlos scheinenden Corona-Pause stand endlich wieder der heiß ersehnte 24h-Dienst der Jugendfeuerwehr Neureut auf dem Plan.
Pünktlich um 7:45 trafen sich die Ausbilder und Jugendlichen im Feuerwehrhaus und machten sich bereit für den Dienstbeginn um 8 Uhr. Dort verkündete unser Jugendwart Michael Oberacker die Fahrzeugeinteilung von 8 bis 18 Uhr, die verschiedenen Dienste wie Haus- oder Fahrzeugdienst wurden eingeteilt und anschließend wurden alle Einsatzfahrzeuge auf ihre Einsatzbereitschaft geprüft. Noch währenddessen hallte bereits das erste Mal der Gong durchs Feuerwehrhaus und die „Leitstelle“ alarmierte das LF10 zum ersten Einsatz: Papierkorbbrand in Kirchfeld. Dieser Einsatz konnte zügig abgearbeitet werden und die Besatzung des LF10 konnte das Fahrzeug fertig checken. Parallel gongte es ein zweites Mal im Feuerwehrhaus: Einsatz für den MTW, die Drehleiter, sowie den GW-L2. Tierrettung klein im Bereich der Waldschule, dort meldete ein verzweifelter Katzenbesitzer, dass seine Katze auf einem Baum feststecke. Noch während die Besatzung das arme Tier rettete, wurde das HLF ins Tiefgestade zu einem umgestürzten Baum alarmiert. Auch diese beiden Einsätze konnten abgearbeitet werden.
Anschließend verlegten alle Fahrzeuge ihren Standort zur Turnhalle der TG Neureut. Dienstsport stand auf dem Plan. Nach dem Aufwärmen spielten sich die Jugendlichen gemeinsam mit den Ausbildern aufs bald anstehende Indiakaturnier ein.
Als wir gerade wieder umgezogen waren und die Halle verließen, ereilte uns der nächste Einsatz: Löschzugalarm, Brand Müllcontainer im oder am Gebäude. Dieser Einsatz führte uns an unsere Lagerhalle, wo bei unserem Eintreffen bereits Flammen direkt neben der Lagerhalle zu sehen waren. Schnell löschten die Jugendlichen die beiden Müllcontainer, retteten 2 Personen aus der verrauchten Lagerhalle und entrauchten diese. Nach diesem Einsatz rückten wir wieder ins Feuerwehrhaus ein, in dem wir die ersten Dienste absolvierten und beim Mittagessen stärkten.
Um 13:15 ereilte uns erneut ein Einsatz: „Verkehrsunfall, einklemmte Person“ ließ sich der Durchsage entnehmen. Zügig machten sich der MTW, das HLF sowie das LF10 auf den Weg Richtung Tiefgestade. Vor Ort machte sich unser Zugführer schnell ein Bild der Lage. Eine Person war unter einem PKW eingeklemmt, eine andere lag am Fuß einer Böschung. Während die Rettung der eingeklemmten Person eingeleitet wurde, entschied sich unser Zugführer dazu, die Drehleiter sowie den GW-L2 nachzufordern, um bei der Rettung der zweiten Person zu unterstützen. Auch dieser Einsatz konnte erfolgreich beendet werden. Anschließend verlegten wir in den Bauhof, um eine praktische Ausbildung durchzuführen. Hier bildeten wir 3 Gruppen und übten die Wasserentnahme aus offenem Gewässer, den Umgang mit tragbaren Leitern sowie mit der Drehleiter.
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Feuerwehrhaus wurde der Löschzug und der GW-L2 um kurz vor 17 Uhr erneut alarmiert. Es wurde ein Brand im Paul-Gerhard-Kindergarten gemeldet. Vor Ort angekommen machte sich bereits ein Handwerker auf dem Dach des Kindergartens bemerkbar und schilderte, dass er noch einen Arbeitskollegen sowie mehrere Kinder im Kindergarten vermisse. Zügig gingen mehrere Trupps in den Innenangriff vor, parallel dazu wurde eine Rettung über Drehleiter und Steckleiter eingeleitet, sodass nach bereits 15 Minuten alle Personen gerettet und das Feuer erfolgreich bekämpft werden konnte.
Am Abend konnten noch mehrere kleinere Einsätze wie eine Personenrettung mittels Drehleiter, ein Papierkorbbrand oder ein PKW-Brand abgearbeitet werden. Anschließend wurde gemeinsam zu Abend gegessen und der Freizeit-Part des 24h-Dienstes begann. Diese wurde für das Spielen von Brettspielen, für die ein oder andere feuerwehrtechnische Diskussion, oder auch für das gemeinsame Schauen des Spiels unserer Fußballnationalmannschaft genutzt. Allerdings wurden wir auch hier durch den Gong und die Durchsage gestört. „Technische Hilfe, Personensuche“ hallte es durch das Feuerwehrhaus und so machten sich wieder alle Fahrzeuge auf den Weg Richtung Hauptsammelkanal des Klärwerks. Hier schilderte ein verzweifelter Vater, dass seine 2 Söhne nicht vom Spielen nachhause gekommen waren und hier im Bereich vermisst wurden. Mittels mehrerer Fußtrupps und der Drehleiter konnten 2 Personen ausfindig gemacht werden und eine technische Rettung mittels Schleifkorbtrage wurde eingeleitet. Nach knapp einer Stunde fuhren wir wieder ins Feuerwehrhaus und konnten unsere Freizeit fortführen.
Nach dieser stand auch die Bettruhe auf dem Plan und so gingen alle pünktlich ins Bett.
Gerade eingeschlafen, wurden alle um 00:30 aus dem Schlaf gerissen. „B – unklarer Feuerschein“ war gemeldet und alle Fahrzeuge fuhren das Kieswerk Schempp an. Hier waren gleich mehrere Feuer ausgebrochen und die Löschfahrzeuge machten sich direkt an die Brandbekämpfung. Parallel dazu führte die Besatzung des GW-L2 eine Wasserentnahme aus offenem Gewässer durch, um die Wasserversorgung für die Löschfahrzeuge sicherzustellen. Nachdem alle Feuer bekämpft waren, ging es an den Abbau und das anschließende Säubern und Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft unserer Fahrzeuge. Also ging es für alle ein zweites Mal ins Bett, in dem wir dann glücklicherweise länger liegen konnten.
Um 6:20 ereilte uns der nächste Alarm und wie sich herausstellen sollte, war dies auch der letzte Einsatz unseres 24h-Dienstes. Eine ausgelöste Brandmeldeanlage in einem Laborkomplex rief alle Jugendlichen auf den Plan. Nach der Erkundung durch die Jugendlichen stellte sich dies als Fehlalarm heraus. Im Feuerwehrhaus angekommen, frühstückten wir gemeinsam und um 8 Uhr war unser Dienst offiziell beendet. Nachdem alle Fahrzeuge wieder sauber waren, alle Betten abgebaut und das Feuerwehrhaus wieder sauber war, konnten alle Jugendlichen zufrieden nachhause gehen.
Der 24h-Dienst nach langer Pause war ein echter Erfolg und machte allen Riesenspaß!
Um dies alles möglich zu machen, danken wir unserem Übungsvorbereitungsteam mit Sebastian Nagel, Luca Sattler, Jana Schmeling, Nils Dolinsky sowie Tim Ungelenk, die alle Übungen professionell vor- und nachbereiteten und somit einen Haufen Arbeit hatten! Außerdem danken wir unserem Küchenteam mit Rebekka Weniger, Alexandra Graf-Dolinsky, Lisa Saal sowie Claudia Schelling, die uns alle mit leckerem Essen versorgten!
Ein großer Dank geht auch an die Firma Schempp Straßenbau, die uns wieder ihr Kieswerk für den Nachteinsatz unentgeltlich zur Verfügung stellte! Danke schön!