Abteilungshauptversammlung 2023
Am 27. Januar fand die Jahreshauptversammlung der Abteilung Neureut statt. Wie in jedem Jahr wurde auch dieses Mal zu Beginn der Hauptversammlung der im vergangenen Jahr Verstorbenen gedacht. Besonders präsent war hierbei der erst kürzliche schmerzliche Verlust unseres Ehrenabteilungskommandanten Hauptbrandmeister Dieter Herbold. In einer kurzen Ansprache gedachte Abteilungskommandant Dirk Schelling Dieters Leben und Wirken für die gesamte Feuerwehr Karlsruhe.
Üblicherweise finden Ehrungen erst nach den Berichten und Grußworten statt, aber eine ganz besondere und seltene Ehrung wurde bereits davor vergeben: Für 70 Jahre Mitgliedschaft in der Neureuter Feuerwehr wurde Karl Fred Stober geehrt. Auch Artur Gros konnte mit dieser Ehrung ausgezeichnet werden, war aber am Tag der Hauptversammlung nicht anwesend. Die Ehrung wurde tags darauf durch einen Besuch bei ihm zu Hause nachgeholt.
Außerdem bedankte sich Dirk Schelling beim Wirtschaftsteam, welches unter anderem das vor der Versammlung stattgefundene Abendessen organisiert hatte. Ein besonderer Dank galt aber unserem Küchen- und Thekenteam, bestehend aus Reinhard Kretzler, Reinhold Grether, Inge Herbold und Karola Grether. Reinhard und Reinhold kümmern sich an jedem Dienstabend um den Ausschank der Getränke. Inge und Karola hatten sich in den letzten Jahren um das Essen nach den Übungen und bei besonderen Veranstaltungen gekümmert.
In seinem anschließenden Bericht blickte Schelling auf das vergangene Jahr zurück. Erfreut war er darüber, dass das Jahr 2022 fast wieder in gewohnten Bahnen verlaufen konnte. Auch wenn die Dienstabende zu Beginn des Jahres noch unter besonderen Hygieneregeln stattfanden, war es dennoch schön, wieder im gewohnten Umfang und in Präsenz üben zu können. Ebenso konnten wieder zahlreiche Lehrgänge absolviert werden. Insgesamt stammten aus den Reihen der Neureuter Wehr 34 Lehrgangsabsolventen. 139 Mal kam die Feuerwehr Neureut zum Einsatz, hierbei hob Dirk Schelling einzelne Einsätze hervor. Ein Einsatz, der besonders herausstach, war ein Dachstuhlbrand in der Karlsruher Nordstadt. Besonders war dieser Einsatz nicht nur aufgrund seiner Größe, sondern auch weil es der letzte Einsatz unseres verstorbenen Ehrenabteilungskommandanten Dieter Herbold war. Das verdeutlicht, wie sehr Dieter bis zuletzt Feuerwehrmann mit Leib und Seele war. Schelling erklärte anhand von diesem Einsatz auch, dass Einsätze immer in unterschiedlichen Wellen zu sehen seien. Nicht nur die „erste Welle“ der ausrückenden Einsatzkräfte sei relevant. Es sei auch immer wichtig, nachrückende Kräfte zu haben, die in der „zweiten Welle“ weitere Einsatzfahrzeuge besetzen, wie in diesem Fall den Wasserförderzug. Zu guter Letzt sei aber auch die „dritte Welle“ an Einsatzkräften notwendig, die gerade nach großen Einsätzen bei den Aufräumarbeiten unterstützen. Als Beispiel nannte Schelling hier mehrere Wald- und Flächenbrände, die Anfang August nahezu die gesamte Feuerwehr Karlsruhe und auch
Feuerwehren aus dem Landkreis in Atem hielten.
Neben dem Einsatzgeschehen berichtete Schelling auch von der Leistungsschau, die 2022 nach zwei Jahren wieder durchgeführt werden konnte. Trotz trübem Wetter war diese außerordentlich gut besucht. Ebenso gut besucht war die Hauptübung, die im Mai an der Südschule stattfand. Insgesamt konnten wir uns an beiden Veranstaltungen gut präsentieren und den Kontakt zur Bevölkerung pflegen.
Auch die Kameradschaftspflege konnte 2022 wieder intensiver betrieben werden. Im Sommer konnten die Feuerwehrangehörigen mit ihren Familien in der Lagerhalle endlich wieder ein Sommerfest durchführen und auch zum Ende des Jahres konnten wir einen Jahresabschluss in großem Rahmen mit den Familien als eine Art „Weihnachtsmarkt“ bei unserer Lagerhalle feiern. Dirk Schelling betonte, dass diese internen Veranstaltungen ein wichtiger Teil der Kameradschaft untereinander seien und sich freue, dass auch hier 2022 eine gewisse Normalität zurückkehren konnte.
Anschließend berichtete Schriftführer Rico Dolinsky vom vergangenen Jahr. In seinen Aufgabenbereich fallen auch Zahlen, Daten und Fakten und so stellte er beispielsweise die Mannschaftsstärke der Abteilung vor. Am 31.12.2022 betrug diese 180 Mitglieder. Den größten Teil bildet die Einsatzabteilung mit 92 Angehörigen, davon neun Frauen. Mit 54 Angehörigen der Jugendfeuerwehr sei der Nachwuchs gut aufgestellt. Außerdem zählte die Alters- und Reservemannschaft zum Stichtag 30 Angehörige. Nicht zu vergessen seien unsere 4 Fachberater:innen, welche sowohl in der Notfallseelsorge, als auch in der Kindergruppe aktiv mitwirken. Er schloss seinen Bericht mit Dank an alle, die ihn in seinem ersten Jahr als Schriftführer unterstützt hatten.
Jugendfeuerwehrwart Michael Oberacker berichtete aus dem vergangenen Jahr der Jugendfeuerwehr. Insgesamt zähle die Jugendfeuerwehr aktuell insgesamt 54 Mitglieder, davon 34 in den Jugendgruppen und 20 in der Kindergruppe. Das Jahr begann für den Nachwuchs zunächst noch mit Online-Dienstabenden und Mitmachaktionen von zu Hause aus. Auch die Christbaumsammlung fand anders als gewohnt ohne die Kinder und Jugendlichen statt. Die Bäume wurden zwar durch die Einsatzabteilung gesammelt, auf das Spendensammeln an den Haustüren wurde jedoch zum Schutz aller Beteiligten wegen Corona noch verzichtet. Aber auch die Jugend konnte 2022 wieder zu den Präsenzübungen übergehen. Besonders schön war es, dass drei Angehörige der Kindergruppe zu den „Großen“ in die Jugendgruppe übernommen werden konnten. Weitere besondere Aktionen waren der Schwimmwettkampf, das Indiacaturnier und die Jugendfeuerwehrspiele in Stupferich. Bei der Leistungsschau durfte natürlich die Spielstraße der Jugendfeuerwehr nicht fehlen und auch bei den Vorführungen zeigten die Kindergruppe und die Jugendgruppen ihr Können. Oberacker betonte, wie dankbar er für die Unterstützung durch sein Ausbilderteam sei, zu dem neben Angehörigen der Einsatzabteilung auch zwei Fachberaterinnen gehören. Ohne sein Team sei eine qualitativ hochwertige Jugendarbeit nicht möglich.
Im Anschluss trug Altersobmann Reinhold Grether seinen Bericht vor. Auch bei der Alters- und Reservemannschaft waren wieder mehr Aktivitäten möglich. Herauszuheben seien unter anderem die Teilnahme an zahlreichen Hochzeitsspalieren, am Festumzug der Freiwilligen Feuerwehr Liedolsheim zu deren 150-jährigem Jubiläum und dem Sommerfest sowie dem Jahresabschluss. Außerdem absolvierten sie im Jahr 2022 einige Arbeitseinsätze für die Instandhaltung der Lagerhalle, unterstützten bei der Christbaumsammlung, der Leistungsschau und beim Bäume gießen. Hier schlug Grether auch nachdenkliche Töne an. Noch sei es möglich Arbeitseinsätze zu absolvieren, dies werde aber von Jahr zu Jahr für die älter werdende Alters- und Reservemannschaft schwerer. Er hoffe, hier in einigen Jahren Aufgaben an nachfolgende Alterskameraden weitergeben zu können.
Der Bericht des Kassenverwalters wurde in Vertretung von Volker Sattler durch Florian Fischer vorgetragen. Neben der Vorstellung der Zahlen rund um die Finanzen brachte auch Fischer zum Ausdruck, wie froh er und Kassenverwalter Volker Sattler seien, dass 2022 wieder eine Leistungsschau, aber auch geselligere interne Veranstaltungen, wie das Sommerfest,möglich waren.
Das Jahr 2022 aus Sicht des Fördervereins stellte Andreas Julien vor. Er berichtete, in welchen Bereichen der Förderverein die Neureuter Wehr unterstützen konnte. Beispielweise konnten für die Angehörigen der Jugendfeuerwehr Wintermützen im passenden Feuerwehrdesign beschafft werden und der Besuch einiger Feuerwehrangehörigen auf der Interschutz 2022, der weltweit größten Messe für Feuerwehr und Rettungswesen, konnte unterstützt werden. Auch konnte sich der Förderverein im vergangenen Jahr über mehrere große Spenden freuen. Herauszuheben sind hier Spenden der Bäckerei Glutsch, der Coca-Cola GmbH, der Sparkasse
Karlsruhe-Ettlingen, der BB Bank Karlsruhe und der Wilhelm-Baur-Stiftung. Aktuell verzeichnet der Förderverein 143 Mitglieder, Julien wünsche sich für die Zukunft, dass diese Zahl noch steige.
Auch unsere Gäste überbrachten ihre Grußworte. Kommandant Florian Geldner betonte, wie froh er über die Arbeit der Abteilung Neureut sei, die die gesamte Freiwillige Feuerwehr Karlsruhe unterstütze. Er spüre in Neureut einen starken Rückhalt der Mannschaft gegenüber der Führung durch Abteilungskommandant Dirk Schelling und dessen Stellvertreter Ralf Bleich, die aus Geldners Sicht die Abteilung mit außerordentlichem Engagement führen. Sein Dank galt auch der vorbildlichen Jugendarbeit in Neureut. Er selbst denke immer wieder gerne an seine eigene Zeit in der Jugendarbeit zurück und daher nehme er immer besonders gerne an Veranstaltungen des Nachwuchses teil.
Geldner gab auch einen Ausblick auf die baulichen Vorhaben der Feuerwehr Karlsruhe in den kommenden Jahren. Beispielweise solle die Brandübungsanlage erweitert werden. Außerdem werde für diese aktuell ein neuer Standort gesucht, da der aktuelle Standort 2025 wegfalle. Er berichtete auch über den aktuellen Stand der Bemühungen für das gewünschte Grundstück für ein neues Feuerwehrgerätehaus für die Neureuter Feuerwehr am nördlichen Ortsrand.
Auch Ortsvorsteher Achim Weinbrecht berichtete von den Bemühungen rund um ein Grundstück für ein neues Feuerwehrgerätehaus seitens des Ortschaftsrats. Zudem dankte er dem Einsatz der Feuerwehr für die Neureuter Bevölkerung nicht nur im Einsatzgeschehen. Als Beispiel nannte er die bereits viele Jahre bestehende gute Zusammenarbeit beim Bäume gießen in der Neureuter Gemarkung. Er lobte zudem die Zusammenarbeit zwischen der Neureuter Feuerwehr und der Branddirektion, diese gebe ihm ein gutes Gefühl für die Sicherheit in Neureut.
Ulrich Volz, Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbands Karlsruhe, berichtete von der Arbeit des Verbands im vergangenen Jahr. Aufgrund des Einsatzes des Verbands war es möglich, mehr Plätze für den Helferempfang des Landes Baden-Württembergs zu erhalten, als ursprünglich vorgesehen. Dieser Empfang wurde für Rettungskräfte aus Baden-Württemberg ausgerichtet, die beispielsweise bei der Hochwasserkatastrophe an der Ahr 2021 im Einsatz waren. Neben Rückblicken auf das vergangene Jahr gab Volz auch einen Einblick auf das vor uns liegende Jahr 2023. In diesem Jahr werde der Stadtfeuerwehrverband Karlsruhe 50 Jahre alt und es gebe schon viele Ideen zur Umsetzung der Jubiläumsfeierlichkeiten. Zu guter Letzt bedankte er sich insbesondere bei Kassenverwalter Volker Sattler, der durch die Umsetzung der Umsatzsteuerreform besonders gefordert ist.
Aus den Händen von Herrn Geldner konnten an diesem Abend zahlreiche Beförderungsurkundenin Empfang genommen werden:
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zur Feuerwehrfrau Jana Schmeling, zum Feuerwehrmann Louis Bleich
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zur Oberfeuerwehrfrau Anna Heim, Anne Tabellion und Lisa Nagel, zum Oberfeuerwehrmann Tobias Mischok und Urs Veit
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zum Hauptfeuerwehrmann Thomas und Mirco Mischok,
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zum Brandmeister Sebastian Nagel und Michael Oberacker
Auch Ehrungen wurden im Rahmen der Hauptversammlung vergeben:
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bronzenes Feuerwehrehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg für 15-jährige
Dienstzeit: Mirco Mischok und Stephan Julien -
goldene Ehrennadel der Stadt Karlsruhe für 30-Jährige aktive Dienstzeit in der
Feuerwehr Karlsruhe: Adrian Boemanns und Karsten Grether -
goldenes Feuerwehrehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg für 40-jährige
Dienstzeit: Walter Lachstetter -
für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr Neureut: Gerd Stober, Siegbert Kohl, Harald Nagel und Klaus Führinger