Hauptübung der Neureuter Feuerwehr bei der Hardtstiftung

Am vergangenen Montag wurde der Löschzug Neureut der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe zum Wohn- und Verwaltungsgebäude der Hardtstiftung alarmiert. Doch so dramatisch, wie die Lage geschildert wurde, war es nicht. Denn die Neureuter Feuerwehr führte zusammen mit dem DRK Neureut ihre jährliche Hauptübung durch, zu der wieder viele Zuschauer gekommen waren.

Folgendes Szenario hatte sich die Übungsleitung ausgedacht: Eine Gruppe von zehn Mädchen hält sich während einer Werkstunde im 1. Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes auf. Fünf Mädchen verlassen die Gruppe, um im Dachgeschoss zu rauchen. Durch eine Unachtsamkeit, entsteht im hinteren Bereich des Dachgeschosses ein Feuer, welches durch die Mädchen trotz einiger Versuche nicht mehr gelöscht werden kann. Die mittlerweile starke Verrauchung des Dachstuhls macht es den Mädchen unmöglich, den Ausgang zu finden.

Durch den nun sichtbaren Rauch im Treppenhaus alarmiert eine Betreuerin die Feuerwehr. Der Alarm läuft bei der Feuerwehrleitstelle Karlsruhe auf, welche die Abteilung Neureut über Funkmeldeempfänger mit dem Stichwort „Gebäudebrand“ alarmiert. Von dort rückt gemäß Alarm- und Ausrückeordnung der Löschzug zur Hardtstiftung aus.

Allerdings ist nun für die Gruppe im 1. Obergeschoss der Fluchtweg durch den Rauch abgeschnitten. Die Mädchen entschließen sich, im Gruppenraum auf Hilfe zu warten. Ein Mädchen stürzt in der Hektik und verstaucht sich den Fuß.

Nur 3 Minuten nach Alarmierung trifft der Löschzug der Abteilung Neureut, bestehend aus Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF), Löschgruppenfahrzeug (LF), Drehleiter und Kommandowagen an der Einsatzstelle ein. Der erkundende Fahrzeugführer des HLF fordert bereits kurze Zeit später ein 3. Löschgruppenfahrzeug mit weiteren Atemschutzgeräteträgern, sowie den Schlauchwagen nach.

Zwei Atemschutztrupp des HLF begeben sich zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Dachgeschoss. Dort können sie nach kurzer Zeit die eingeschlossenen Mädchen finden, und retten. Außerdem gehen sie mit 2 Strahlrohren gegen den Brand vor.

Die Mannschaft des Löschgruppenfahrzeugs übernimmt zusammen mit der Besatzung der Drehleiter die Rettung der eingeschlossenen Personen aus dem 1. Obergeschoss. Dabei kommen neben der Krankentragelagerung auf der Drehleiter auch tragbare Steckleiterteile zum Einsatz. Anschließend unterstützt die Besatzung der Drehleiter die Löscharbeiten durch einen Außenangriff mit dem Wenderohr.

Das für den Wenderohreinsatz benötigte Wasser wurde inzwischen durch die Besatzung des Schlauchwagens aus einem separaten Abzweig des Hydrantennetzes im Bereich des Tennisplatzes „Rechts der langen Richtstatt“ entnommen und durch eine 600m lange Schlauchleitung zur Einsatzstelle gefördert.

Nach der Rettung der eingeschlossenen Personen und der Brandbekämpfung wurde das Gebäude mit zwei Überdrucklüftern entraucht.

Unterm Strich kann festgehalten werden, dass die durch die Übungsleitung vorgegebene Lage souverän durch den Löschzug gelöst wurde. Dem anwesenden Publikum konnte wieder einmal der hervorragende Leistungsstand der Neureuter Feuerwehr vorgeführt werden.

Im Anschluss an die Übung versammelten sich die Wehr und der Ortschaftsrat zu einer erfreulichen Begebenheit vor der Hardtstiftung. Durch Kommandant Harald Nagel konnte der neue Übungsanhänger für die Jugendfeuerwehr in Dienst gestellt werden. Vor 2 Jahren hatte der Förderverein zusammen mit dem Ortschaftsrat den Anhänger an die Jugendfeuerwehr übergeben. Mittlerweile hat Gerätewart Rainer Jachner zusammen mit einigen Freiwilligen den feuerwehrtechnischen Aufbau des Anhängers durchgeführt. Der Anhänger soll insbesondere für die Kleinsten der Jugendfeuerwehr verwendet werden. Für die jungen Nachwuchskräfte ist es sehr schwierig, an den großen Einsatzfahrzeugen mit großen Entnahmehöhen zu arbeiten. Dieses Problem kann mit dem Anhänger einfach gelöst werden. An dieser Stelle noch einen herzlichen Dank an den Förderverein und die Spender, die diesen Anhänger erst möglich gemacht haben und einen großen Beitrag für eine praxisgerechte Jugendarbeit lieferten.

Ein großer Dank geht an den Leiter der Hardtstiftung Herrn Schröpfer, der uns erst diese Übung ermöglicht hat. Des Weiteren möchten wir uns natürlich auch beim DRK Neureut und der Polizei Neureut für deren Unterstützung bedanken. Ein Dank geht auch an das Küchenteam der Hardtstiftung, die alle Beteiligten der Übung anschließend in die Räumlichkeiten der Stiftung zu einem Imbiss eingeladen haben.

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