Neureuter Feuerwehr erhält neues Einsatzfahrzeug
Zur Fahrzeugübergabe des neuen „Gerätewagen-Logistik 2“, wie sich das Fahrzeug normgemäß nennt und das als Ersatz für einen mittlerweile 39 Jahre alten Schlauchwagen konzipiert und beschafft wurde, begrüßte Abteilungskommandant Harald Nagel am Montag, den 29.01.2018 zahlreiche Gäste im Neureuter Feuerwehrhaus. Er hieß den Karlsruher Feuerwehrdezernenten Bürgermeister Klaus Stapf, Karlsruhes Feuerwehrkommandant Florian Geldner, Neureuts Ortsvorsteher Achim Weinbrecht sowie zahlreiche Stadt- und OrtschaftsrätInnen willkommen. Weiter begrüßte er Herrn Willy Nees vom Regierungspräsidium Karlsruhe sowie die Vertreter der befreundeten Organisationen DLRG, DRK, THW und der Feuerwehrseite.
Bürgermeister Stapf freute sich über den schönen Termin. Er stellte fest, dass dies in seiner 10-jährigen Amtszeit nun die dritte Fahrzeugübergabe in Neureut sei, die er durchführe. Nach 39 Jahren sei es Zeit geworden, eine neue Ausstattung zu installieren. Das neue Fahrzeug könne sich an verschiedene Einsätze anpassen und sei somit ein weiterer Schritt der Flexibilisierung und Erweiterung, so Stapf. Neben dem traditionellen Einsatzbereich, der Wasserförderung über lange Strecken, kann das Fahrzeug auch eigenständig gerade bei Sturm- oder Unwetterlagen eingesetzt werden. Daneben bietet der Kofferaufbau die Möglichkeit, bei länger andauernden oder auswärtigen Einsätzen als Aufenthaltsraum genutzt zu werden. Nach Stapfs Auffassung sei das Fahrzeug in Neureut gut aufgehoben, hier ist bereits das Hytrans-Fire-System stationiert und die Feuerwehr Karlsruhe habe die Aufgabe der Wasserförderung komplett nach Neureut abgegeben. Scherzend stellte er fest, dass es in Neureut dank der Euro6-Ausführung des Fahrzeugmotors keine dicke Luft gäbe. Stapf merkte an, dass die Abteilung Neureut erheblich bei der Konzeption des Fahrzeugs mitgewirkt habe und dankte dem Karlsruher Gemeinderat für die Bewilligung der finanziellen Mittel.
Im Anschluss spendeten Herr Pfarrer Reibold und Herr Diakon Opp dem Fahrzeug den kirchlichen Segen.
Feuerwehrkommandant Geldner überlegte zunächst, ob er im Tausch gegen den Fahrzeugschlüssel das ausgestellte, originalgetreue Legomodell des Gerätewagens einfordern sollte und dankte Nils Dolinsky von der Jugendfeuerwehr für die tolle Arbeit. Anschließend überreichte er den symbolischen Fahrzeugschlüssel an Abteilungskommandant Nagel und gratulierte der Abteilung Neureut zu dem neuen Fahrzeug. Er wünschte allseits gute Fahrt, erfolgreiche Einsätze und dass die Neureuter Feuerwehrangehörigen immer sicher und behütet von den Einsätzen zurückkehren.
Ortsvorsteher Weinbrecht bedankte sich bei der Branddirektion und dem Gemeinderat für die Fahrzeugbeschaffung. Während man sich in der Bevölkerung Sorgen um Sicherheit, Verkehrsaufkommen oder die steigende Zahl von Einbrüchen mache, bräuchte man dies bei Bränden, Unfällen, den Folgen von Unwettern oder der typischen Katze auf dem Baum nicht, denn in solchen Fällen sei die Feuerwehr da. Es seien Bekannte, Nachbarn, Freunde und Verwandte, die diesen Dienst versehen, „Sie gehören zu uns“, so Weinbrecht. Er wünsche dem Fahrzeug, dass es möglichst wenig – am besten gar nicht – zum Einsatz gerufen werde.
Harald Nagel fasste anschließend nochmals die Einsatzmöglichkeiten des neuen Fahrzeuges zusammen und informierte über technische Details. Hierzu zählt die Möglichkeit, eine Wasserförderstrecke von 2000 Metern aufzubauen und mittels zwei transportabler Pumpen zu betreiben. Entsprechende Schlauchüberführungen, auch als Ergänzung für das Hytrans-Fire-System und umfangreiches Sicherungsmaterial gehört ebenso zur Beladung, wie ein Schnelleinsatzboot, ein Stromerzeuger oder das Klappfahrrad zum Abfahren und Kontrollieren der Wasserförderstrecke. Nicht unerwähnt blieb auch der Anschaffungspreis des Fahrzeugs von insgesamt 380.000 Euro. 44.000 Euro davon bezuschusste das Land Baden-Württemberg, alleine 95.000 Euro macht die technische Beladung des Fahrzeugs aus. Er informierte darüber, dass dieses Fahrzeug aufgrund seiner Abmessungen nicht in das Gerätehaus im Bärenweg passe und deshalb am zweiten Standort im Neureuter Bauhof untergestellt werde. Er erwähnte die mittelfristige Notwendigkeit eines neuen Gerätehauses und richtete diesbezüglich seine Hoffnung auf Unterstützung an die Branddirektion und die politischen Gremien. Herrn Andreas Telpl als Abteilungsleiter Technik bei der Branddirektion, dankte er für die gute Zusammenarbeit bei der Konzeption und Planung des Fahrzeugs und gab ihm als „Gedankenstütze“ das Modell einer Drehleiter mit auf den Weg. Dies wird die nächste große Ersatzbeschaffung für die Abteilung Neureut sein, für die bereits die finanziellen Mittel im städtischen Doppelhaushalt 2017/2018 eingestellt sind.
Beim anschließenden gemeinsamen Imbiss konnte ausgiebig über das Fahrzeug und seine Einsatzmöglichkeiten gesprochen werden. Ebenfalls bestand natürlich die Möglichkeit, die umfangreiche Beladung und Fahrzeugtechnik unter die Lupe zu nehmen und das Fahrzeug selbst zu besichtigen.