Übungen an zwei Objekten
Zum Ausklang des praktischen Übungsbetriebes finden bei der Neureuter Feuerwehr jeweils an einem Samstag im Spätjahr zwei größer angelegte Übungen statt. Am Samstag, den 08. November war es wieder so weit. Dank der Vorbereitung durch die Kameraden Michael Kral, Karsten Grether und Markus Böhm konnten zwei Lagen realitätsnah dargestellt werden.Neben den Einsatzkräften der Neureuter Feuerwehr beteiligte sich auch eine Rettungswagenbesatzung des Arbeiter-Samariter-Bundes Regionalverband Karlsruhe an den Übungen. Somit war es für beide Seiten möglich, Einblick in die jeweilige Arbeit zu bekommen und das Zusammenspiel zu trainieren.
Zur ersten Übung wurde der Rüstzug bestehend aus dem Hilfeleistungslöschfahrzeug und einem Löschgruppenfahrzeug zur Einsatzstelle „Im kleinen Bruch“ alarmiert. Vor Ort fanden die Kameraden einen Verkehrsunfall zwischen einem Motorrad und einem PKW vor. Während der Motorradfahrer verletzt auf der Straße lag, war der PKW-Lenker in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Wenige Meter entfernt war ein weiterer PKW im Grünstreifen gegen einen Baum geprallt und auf der Seite zum liegen gekommen. Auch in diesem Fahrzeug befand sich eine eingeklemmte Person.
Die Besatzung des Hilfeleistungslöschfahrzeuges übernahm die Versorgung des Motorradfahrers und gemeinsam mit der nachgerückten Drehleiter die Befreiung der eingeklemmten Person aus dem ersten PKW. Interessant war hier die Anwendung des KED-Systems, welches auf den Rettungswägen mitgeführt wird. Der Patient kann vom Becken bis zum Kopf fixiert und somit schonend für die Wirbelsäule nach oben aus dem Fahrzeug gezogen werden. Nachdem das Fahrzeugdach entfernt ist, wird als Anschlagpunkt der Korb der Drehleiter über das Fahrzeug gefahren. Die Mannschaft des Löschgruppenfahrzeugs wurde am zweiten PKW tätig und befreite die eingeklemmte Person. Aufgrund der dargestellten Lage konnte eine Vielzahl der Geräte zur technischen Hilfeleistung, insbesondere die hydraulischen Rettungsgeräte, zum Einsatz gebracht werden. Praktische Handgriffe wie das Entfernen von Glasscheiben am Fahrzeug, heraustrennen von Fahrzeugtüren oder auch das Abtrennen des Fahrzeugdaches konnten in der Praxis angewandt werden. Auch der entsprechenden Sicherung der Fahrzeuge, beispielsweise gegen wegrollen, abrutschen oder umkippen, kommt bei der technischen Hilfeleistung eine große Bedeutung zu. Daher wurde natürlich auch das neu beschaffte „Stab-Fast“, ein Abstütz- und Stabilisierungssystem, bei dem auf der Seite liegenden PKW eingesetzt.
Die zweite Übung führte den Löschzug bestehend aus dem Hilfeleistungslöschfahrzeug, der Drehleiter und einem Löschgruppenfahrzeug zu einem Wohnhausbrand in die Unterfeldstraße. Die Einsatzkräfte konnten bereits auf der Anfahrt eine starke Rauchentwicklung aus dem Gebäude erkennen. Bei der Erkundung wurde eine Person an einem Fenster und eine weitere Person auf dem Dach bemerkt. Wie sich schnell herausstellte, wurden noch weitere Personen vermisst. Von beiden Löschgruppen wurden Personen über tragbare Leitern auf der Vorder- und Rückseite des Gebäudes gerettet. Die Person auf dem Dach konnte über die Drehleiter gerettet werden. Insgesamt vier Trupps begaben sich unter Atemschutz in das Gebäude und suchten es systematisch ab. Sie führten hier die Menschenrettung und Brandbekämpfung durch.
Vielen Dank an dieser Stelle an die Familie unseres verstorbenen Alterskameraden Rolf Ulrich, die Firma Auto Service H+M, die Schlosserei Peter & Mann und die Kameraden des ASB für die Unterstützung. Abschließend ein Dankeschön an die anwesenden Feuerwehrangehörigen, welche hier wieder ihre Freizeit investiert haben, um vor und hinter den Kulissen der Übungen mitzuarbeiten.
Danke an Jan Schmelzer für das Bildmaterial.