Hauptversammlung der Abt. Neureut 2014
Neureuter Feuerwehr weit über die Grenzen Karlsruhes im Einsatz
Drittes Löschfahrzeug unentbehrlich
Anlässlich der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe, Abteilung Neureut begrüßte Abteilungskommandant Harald Nagel besonders Ortsvorsteher Jürgen Stober, Florian Geldner als Vertreter der Branddirektion, die Ehrenabteilungskommandanten Horst Sattler und Dieter Herbold sowie Ehrenmitglied Günter Weber.
Einleitend stellte Harald Nagel fest, dass die Abteilung Neureut im zurückliegenden Jahr weit über die Grenzen Neureuts hinaus im Einsatz war. Die Überlandhilfeeinsätze führten die Neureuter Kräfte nach Magdeburg, Lingenfeld / Rheinland-Pfalz und Reutlingen. Das Wasserfördersystem (HFS) war beim zweitlängsten Einsatz in der Geschichte der Neureuter Feuerwehr mit fünf Kameraden für sieben Tage im 600 Kilometer entfernten Magdeburg. Über 20 Stunden dauerte der Einsatz des HFS bei einem Großbrand in Lingenfeld / Rheinland-Pfalz. Die Neureuter Drehleiter und ein Löschfahrzeug waren nach dem schweren Hagelunwetter in Reutlingen im Einsatz.
Insgesamt bewältigten die 93 Angehörigen der Einsatzabteilung 143 Einsätze.Für diese große Anzahl sind vor allem die Unwetter und sonstigen Wetterphänomene verantwortlich. Alleine drei Mal musste die Abschnittsführungsstelle in Neureut eingerichtet werden. Von hier aus werden bei flächendeckenden Ereignissen dann die Einsätze im nordwestlichen Stadtgebiet auch für die Feuerwehrabteilungen Knielingen und Mühlburg koordiniert. Bei einem Einsatz im Juni wurden hier im Zeitraum von knapp fünf Stunden 59 Einsätze abgewickelt.
Nicht alltäglich waren zwei größere Getreidefeldbrände im Neureuter Ortsgebiet sowie der Brand im Neureuter Bauhof. Zur Unterstützung der Berufsfeuerwehr rückte die Abteilung Neureut im März mit allen Einsatzfahrzeugen zu einem Großbrand in der Wolfartsweierer Straße aus.
Der Abteilungskommandant bemerkte, dass bei diesen Einsatzlagen das dritte Löschfahrzeug, welches der Wehr nach den Plänen der Branddirektion nicht erhalten bleiben soll, unentbehrlich war. Aufgrund der herausragenden personellen Situation konnte das Fahrzeug immer ausrücken. Bei den Großeinsätzen war somit ein autarker Einsatz einer ganzen Löschgruppe möglich. Im Falle der Entsendung des Löschfahrzeuges nach Reutlingen konnte am Standort die übliche Einsatzbereitschaft mit den verbliebenen Löschfahrzeugen sichergestellt werden.
Erfreut zeigte sich der Abteilungskommandant über das neue Wechselladerfahrzeug, welches im September 2013 übernommen und zusammen mit dem Abrollbehälter Wasserförderung sowie weiteren Containern in der neu errichteten Wechselladerhalle im Neureuter Bauhof stationiert werden konnte. Es handelt sich hier um das erste Wechselladerfahrzeug bei einer Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe.
Die Einweisungen und Übungen mit dem neuen Fahrzeug bedeuteten einen zusätzlichen Zeitaufwand im Bereich der Ausbildungen, welche mit ohnehin schon 52 Terminen den letztjährigen Kalender füllten.
Welches Pensum im Jahr 2013 zu erfüllen war, wurde den Anwesenden beim Jahresbericht von Schriftführer Sebastian Nagel noch einmal deutlich. Bei Aktionen wie der Christbaumsammlung der Jugendfeuerwehr, einer Einsatzübung bei den Hagsfelder Werkstätten unter Beteiligung der Beschäftigten und der Mitarbeiter unter Tags, Absperrdienst bei der Badischen Meile, dem Neureuter Straßenfest, Hauptübung am Seniorenzentrum Kirchfeld-Nord oder auch der Sicherheitswache beim Kerwe-Feuerwerk hatten die Feuerwehrangehörigen alle Hände voll zu tun. Aber auch in sportlicher Hinsicht war es ein erfolgreiches Jahr. Den Schwimmwettkampf der Karlsruher Feuerwehren konnte die aktive Mannschaft für sich entscheiden und so den Wanderpokal wieder einmal nach Neureut holen. Auch die Jugendfeuerwehr war hier, wie auch beim Indiakaturnier des Stadtfeuerwehrverbandes, erfolgreich.
Wie es um die Kasse steht, hörte die Versammlung vom neuen Kassier Florian Fischer, der den Kassenbericht des Jahres 2013 vortrug.
In Vertretung von Jugendfeuerwehrwart Patrick Hummel berichtete Jugendausbilder Michael Oberacker, wie das Jahr für die derzeit 30 Jugendlichen, die im Durchschnitt 13 Jahre alt sind, verlaufen ist. Bei 150 Stunden feuerwehrtechnischer Ausbildung und 125 Stunden allgemeiner Jugendarbeit hatte das neunköpfige Betreuerteam ein abwechslungsreiches Jahresprogramm vorbereitet. Höhepunkt des Jahres war sicherlich die einwöchige Freizeit in Reinhartshofen nahe Augsburg.
Horst Sattler informierte in seinem letzten Tätigkeitsbericht als Altersobmann über die Aktivitäten der Altersmannschaft. Nach 18 Jahren wurde Horst Sattler aus diesem Amt verabschiedet (wir berichteten in der letzten Woche).
Im zurückliegenden Jahr haben die 38 Alterskameraden, welche im Durchschnitt 70 Jahre alt sind, an 530 Stunden die Einsatzabteilung unterstützt. Ihre Arbeitseinsätze erstreckten sich neben der Pflege und Instandhaltung der feuerwehreigenen Lagerhalle, über Reinigungs- und Aufräumarbeiten im Feuerwehrhaus auch auf die Mithilfe beim Straßenfest und der Leistungsschau der Feuerwehr.
Ausflüge und Besichtigungen führten die Kameraden zur Festung Germersheim, an den Baden-Airpark, in den Stuttgarter Landtag und in das LKW Werk der Daimler AG in Wörth.
Horst Sattler nahm diesen Abend auch zum Anlass, in aller Deutlichkeit seinen Standpunkt zu vertreten. Seiner Ansicht nach sei es nicht richtig gewesen, in Karlsruhe die "Fluthelfernadel 2013 des Landes Sachsen-Anhalt" auf dem Postweg zuzustellen. Er hätte sich für die fünf Kameraden, die im Überlandhilfeeinsatz in Magdeburg waren, einen würdigen Rahmen für diese Auszeichnung gewünscht.
Horst Sattler nahm diesen Abend auch zum Anlass, in aller Deutlichkeit seinen Standpunkt zu vertreten. Seiner Ansicht nach sei es nicht richtig gewesen, in Karlsruhe die "Fluthelfernadel 2013 des Landes Sachsen-Anhalt" auf dem Postweg zuzustellen. Er hätte sich für die fünf Kameraden, die im Überlandhilfeeinsatz in Magdeburg waren, einen würdigen Rahmen für diese Auszeichnung gewünscht.
Ortsvorsteher Jürgen Stober nutzte die Gelegenheit, den Feuerwehrangehörigen für ihre vorbildliche Arbeit, auch im Namen der Ortsverwaltung und des Ortschaftsrates, zu danken. Erfreut nahm er die stabile Mannschaftsstärke zur Kenntnis. Besonders hob er den Brand im Neureuter Bauhof hervor. Nur durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte ein größerer Schaden vermieden werden.
Als Vertreter der Branddirektion richtete Florian Geldner das Wort an die Anwesenden. Er bedankte sich für die herausragende Einsatzbereitschaft und informierte über das Einsatzgeschehen der Feuerwehr Karlsruhe im Gesamten. Er stellte fest, dass die Abteilung Neureut bei allen maßgeblichen Einsätzen außerhalb Karlsruhes mit dabei war. Außerdem berichtete er über die bevorstehende Beschaffung eines Lösch- und Hilfeleistungsbootes und einer Hubrettungsbühne in Karlsruhe sowie den Bau der integrierten Leitstelle.
Durch die Stadt Karlsruhe wurden für 15-jährige aktive Dienstzeit mit der silbernen Ehrennadel Holger Bremer und Christopher Willsch ausgezeichnet. Die goldene Ehrennadel für 30-jährige aktive Dienstzeit erhielten Oliver Dolinsky, Harald Ehrmann, Michael Kässler, Reinhard Kretzler und Bernd Mayer.
Ortsvorsteher Jürgen Stober überreichte die Ehrengabe der Ortsverwaltung für 25 Jahre aktive Dienstzeit an Stefan Jäger. Für 40 Jahre aktive Dienstzeit erhielten die Ehrengabe Siegbert Kohl und Peter Rüsing. Diese beiden Kameraden dürfen sich auch auf einen dreitägigen Aufenthalt im Feuerwehrhotel Titisee freuen. Harald Nagel überreichte ihnen hierfür einen Gutschein der Neureuter Feuerwehr.
Mit einer Ehrenurkunde und einem Präsentkorb zeichnete Harald Nagel die Kameraden Rolf Dunke, Rolf Merz und Gerhard Weber für 60-jährige Feuerwehrzugehörigkeit aus.
Ortsvorsteher Jürgen Stober, Rolf Merz, Gerhard Weber, Rolf Dunke, Harald Nagel (v.l.)
Beförderungen zum Feuerwehrmann wurden für Michael Deutsch und Simon Siebigteroth ausgesprochen. Die Urkunde und das Dienstgradabzeichen für den Oberfeuerwehrmann erhielten Christian Kludt und David Geiß.