Ordentliche Hauptversammlung der Neureuter Feuerwehr 2019

Zur diesjährigen Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe, Abteilung Neureut, hieß Abteilungskommandant Harald Nagel die Gäste und im Besonderen Herrn Ortsvorsteher Achim Weinbrecht, Feuerwehrkommandant Florian Geldner, Ehrenabteilungskommandant Dieter Herbold, Ehrenmitglied Jürgen Stober, Karl Zimmer und weitere Vertreter der Branddirektion, sowie den Vorsitzenden des Stadtfeuerwehrverbandes Ulrich Volz, herzlich willkommen.
Zum ersten Mal seit 66 Jahren konnte Ehrenabteilungskommandant Horst Sattler der Versammlung aus gesundheitlichen Gründen nicht beiwohnen.
In seinem Jahresbericht hob Harald Nagel hervor, dass er den derzeitigen Personalstand von 93 aktiven Mitgliedern der Einsatzabteilung auf die jahrzehntelange, gute Jugendarbeit und den großen Zuspruch von Feuerwehrangehörigen, die von außerhalb der Wehr dazugestoßen sind, zurückführe. Mit 132 Alarmierungen im Jahr 2018 war eine deutliche Steigerung der Einsatzzahlen zu verzeichnen. Nicht unerwähnt ließ er den steigenden Aufwand, der im Verwaltungsbereich anfällt und der von den zuständigen Kameraden, zusätzlich zu ihrem eigentlichen Feuerwehrdienst, geleistet wird. Er frage sich, wie das in Zukunft im Ehrenamt weiter bewältigt werden soll.
Die derzeitige technische Ausstattung bewertete der Abteilungskommandant als gut. Hin und wieder komme es zu Transportengpässen bei Übungen und Ausbildungen. Harald Nagel erinnerte an die anstehende Ersatzbeschaffung der Drehleiter und die noch ausstehende Ausschreibung für das Fahrzeug, welches ursprünglich im Doppelhaushalt 2017/2018 enthalten war. Zur aktuellen Alarm- und Ausrückeordnung wünsche er sich, dass die derzeitige Praxis des zweiten Löschzuges bei Einsätzen in Neureut oder zwei Drehleitern beim Einsatzstichwort „Person in Wohnung“ nochmals auf den Prüfstand kommen.
Deutlich sprach Nagel ein Thema an, dass nicht direkt von der Feuerwehr beeinflusst werden könne, jedoch zu einem erfolgreichen Einsatz dazugehöre. Die Parksituation in Neureut seit der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben zum Gehwegparken. „Bedingt durch die Tatsache, dass am Straßenrand geparkt wird und auch die Gegenseite zugeparkt ist, wird die notwendige Fahrbahnbreite unterschritten“ so Nagel. Die Stadtverwaltung forderte er auf, nochmals nachzudenken, wie durch geeignete Maßnahmen ein Durchkommen für die Feuerwehr ermöglicht werden kann.
Außerordentlich bedankte sich der Abteilungskommandant für die 100%-ige Unterstützung durch den Ortschaftsrat und die Ortsverwaltung. Der Ortschaftsrat habe stets ein offenes Ohr und eine offene Hand für die Anliegen der Feuerwehr. Er bemerkte, dass auch die Stadtpolitik der Feuerwehr freundlich gesonnen sei. Als Beispiel nannte er die Entscheidung zur Einführung der Entschädigungssatzung im zurückliegenden Jahr.
Abschließend informierte Harald Nagel die Versammlung darüber, dass die Neureuter Feuerwehr ihre Beteiligung mit einem Stand am Straßenfest 2019 aussetzen wird. Gründe hierfür sind der baustellenbedingt nicht zur Verfügung stehende Standplatz und die nicht unerheblichen Fixkosten.
Lothar Manns ließ das Jahr 2018 in seinem Bericht als Schriftführer Revue passieren. Er erwähnte die Indienststellung der Gerätewagen-Logistik, den Filmdreh mit Dr. Pulm zur Vorstellung der Wasserförderkomponente für den Landesfeuerwehrtag in Heidelberg und die dortige Fahrzeugpräsentation. An insgesamt 50 Übungsterminen leisteten die Aktiven über 3.000 Stunden. Erneuter Spitzenreiter im Einsatzgeschehen waren allein 31 Einsätze mit dem Stichwort „Person in Wohnung“. Besonders blickte Manns auf zahlreiche Flächenbrände im Sommer, einen Einsatz mit teils schwerstbrandverletzten Personen und einen Wohnungsbrand im Oberfeld zurück. Nicht unerwähnt ließ er auch die Leistungsschau, die aufgrund des großen Besucherandrangs als voller Erfolg gewertet werden kann.
Jugendfeuerwehrwart Patrick Hummel berichtete über die Arbeit der Jugendfeuerwehr. Gemeinsam mit der Kinderfeuerwehr zähle man derzeit 54 Angehörige, was einen Zuwachs von 30% bedeute. Hummel beleuchtete viele Termine und Aktionen des Jahres 2018. Mit den ersten Plätzen beim Indiakaturnier, dem Schwimmwettkampf und den Jugendfeuerwehrspielen, habe man zum ersten Mal ein „Triple“ geschafft. Er erwähnte besonders die einwöchige internationale Freizeit anlässlich des 40-jährien Bestehens der Freundschaft mit der Jugendfeuerwehr Vlaardingen/Niederlande in der Neureuter Waldschule.
In seinem fünften Bericht der Alters- und Reserveabteilung ging Altersobmann Reinhold Grether auf die Ausflüge und Aktionen im abgelaufenen Jahr ein. Als Höhepunkt bezeichnete er den Ausflug nach Berlin mit Abstechern nach Potsdam und zur Partnerfeuerwehr nach Halle-Dölau. Ebenfalls hat man zwei Treffen der Alterskameraden der Gesamtstadt besucht.
Unterstützt wurde die Einsatzabteilung bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, außerdem habe man bei zahlreichen Arbeitseinsätzen die Lagerhalle das ganze Jahr über in Schuss gehalten und Reinigungsarbeiten im Feuerwehrhaus übernommen. Die Alters- und Reserveabteilung habe derzeit 38 Mitstreiter, wie Grether informierte.
Ein umfassendes Zahlenwerk legte Kassier Florian Fischer der Versammlung vor. In seinem letzten Bericht als Kassier informierte Fischer über die Durchführung von Veranstaltungen, die zwar arbeitsintensiv waren, aber auch Spaß gemacht haben. Viele Arbeiten seien im Hintergrund gelaufen, wofür er dem Wirtschaftsteam dankte. Abschließend bedankte sich der scheidende Kassier beim Kommando und der Mannschaft für die gute Zusammenarbeit. Harald Nagel bedankte sich für die 6-jährige Tätigkeit und überreichte Florian Fischer einen Gutschein.
Andreas Julien stellte die Projekte des Fördervereins vor. So konnte man im vergangenen Jahr die Heckwarnbeklebung der Einsatzfahrzeuge realisieren, einen Alarmmonitor in der Fahrzeughalle installieren, die gesamte Feuerwehr mit Wintermützen ausstatten und die Kinder- und Jugendfeuerwehr durch die Beschaffung von je zwei Bobbycars und zwei Feuerwehr-Tretunimogs unterstützen.
Ortsvorsteher Achim Weinbrecht knüpfte an seine Rede aus 2018 an und schrieb die „Geschichte vom großen und kleinen Bruder“ fort, anhand der er das Miteinander der Berufsfeuerwehr und der Neureuter Feuerwehr aufzeigte.  Er sprach der gesamten Feuerwehrmannschaft seinen Respekt, Anerkennung und Dank für die Einsatzbereitschaft und das im Jahr 2018 Geleistete aus. Weinbrecht ging auch auf das zukunftsorientierte Vorhaben „neues Feuerwehrhaus“ ein, für das es seitens des Ortschaftsrates die klare Absicht gibt, es politisch weiter voranzutreiben. An dieser Stelle erwähnte er das „Projekt Neubau Rettungszentrum“ des Studiengangs Architektur der Hochschule Karlsruhe. Die Studierenden hatten hier interessante Ergebnisse erarbeitet und vorgestellt. Der Ortsvorsteher bemerkte, dass die Absage der Feuerwehr für das Straßenfest 2019 bei der Ortsverwaltung und auch bei den „Straßenfestvereinen“ teils auf Unverständnis gestoßen sei. Er hoffe, dass sich die Feuerwehr in zwei Jahren wieder am Straßenfest beteiligen wird.
Feuerwehrkommandant Geldner informierte über die Neubesetzung der Bürgermeisterstelle mit Frau Lisbach als Brandschutzdezernentin und den Führungswechsel im Landkreis Karlsruhe in der Position des Kreisbrandmeisters. Er knüpfte mit personellen Veränderungen in der Branddirektion an und zeigte auf, welche „Baustellen“ es dort derzeit gibt. Die Entschädigungssatzung für die Freiwillige Feuerwehr bezeichnete er als größtes Projekt der Freiwilligen Feuerwehr im zurückliegenden Jahr. Seiner Meinung nach habe sich hier der extreme Rückhalt im Gemeinderat gezeigt, den die Feuerwehr genieße.Beim Projekt „neues Feuerwehrhaus“ sei gemeinsam ein zäher Weg zu gehen, der als nächsten Schritt die Sicherung eines Grundstücks vor sich habe. Geldner zeigte sich beeindruckt von den Tätigkeitsberichten und insbesondere von der geleisteten Jugendarbeit und motivierte dazu, weiter „am Ball zu bleiben“.
Ulrich Volz überbrachte die Grüße des Stadtfeuerwehrverbandes. Er dankte für den gekonnt professionell abgewickelten Absperrdienst bei der Badischen Meile. Ebenfalls lobte er die Präsentation beim Landesfeuerwehrtag in Heidelberg.
Über die Ehrungen und Beförderungen, die im Rahmen der Jahreshauptversammlung durchgeführt wurden, berichten demnächst an dieser Stelle.

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